Dienstag, 14.09.2021
Lake Louise
Die Nacht auf Montag war wortwörtlich «arschkalt», wir haben nämlich die Heizung im Camper für die Nacht ausgeschaltet und somit ziemlich gefroren. Waren aber zu faul in der Nacht die Heizung anzumachen. Naja, wir haben daraus gelernt 😉.


Der nächste Morgen war ebenfalls sehr kalt, es fühlte sich schon fast wie Winter an als wir aus unserem Camper ausstiegen sind. Draussen hatte es Hochnebel und war sehr nass. Da wir auch auf diesem Camping zwei Nächte verbrachten, planten wir heute Montag eine erneute Wanderung zu machen. Wir wollten den Lake Louise auskundschaften und je nach dem noch etwas weiter hoch wandern. Da wir aber nicht mit unserem Camper bis zum Parkplatz beim Lake Louise fahren wollten (begrenzte Parkplätze), gingen wir zuerst wieder ins Zentrum, um uns zu erkundigen ob auch Busse hochfahren. Dort sagten sie uns, dass die Busse ab einem Parkplatz starten, der aber wiederum einige Kilometer von hier entfernt ist und ausserdem muss für den Bus ein Platz reserviert werden. Sie sagte uns aber auch, dass es zu Fuss gerade mal 45 Minuten zu laufen sind bis hoch zum Lake Louise. Also starteten wir gleich hier mit der Wanderung. Da es zurzeit noch dicken Hochnebel hatte, hofften wir auf besseres Wetter im Verlauf des Tages.
Nach gut 40 Minuten sind wir dann oben angekommen und es wimmelte nur so von Leuten da oben. Dafür hat sich der Nebel verzogen und die Sonne zeigte sich. Endlich wurde es mal etwas wärmer. Wir liefen zum See nach vorne und bestaunten das wunderschöne Panorama mit Blick auf die Gletscher. Das «Fairmont Château Lake Louise» ist einfach riesig! Um etwas aus der Menschenmenge herauszukommen, liefen wir am See entlang nach hinten und entschieden uns bis zum «Plain of Six Glaciers Teahouse» zu wandern. Unterwegs machte ich natürlich immer wieder Bilder vom türkisblauen See und dem atemberaubenden Panorama. Kleine Streifenhörnchen artige Tierchen hat es hier ganz viele und laufen einem ständig über den Weg. Diese süssen Dinger sind blitzschnell und recht schwer mit der Kamera einzufangen. 
Nach knapp 3 Stunden wandern sind wir dann beim Teahouse angekommen. Hier ist der Gletscher schon sehr nahe und man vergisst immer wieder auf welcher Höhe man sich befindet. Wir sind nämlich schon wieder auf über 2'200 m.ü.M. 

Plain of Six Glaciers Teahouse

Nach einer kurzen Mittagspause sind wir wieder zurückgewandert und haben noch einen Abstecher Richtung «Lake Agnes» gemacht. Auf halbem Weg dorthin sind wir plötzlich einem Stachelschwein über den Weg gelaufen. Zuerst habe ich ihn gar nicht gesehen da er sehr gut getarnt war und wurde erst darauf aufmerksam als alle anderen Leute anfingen Fotos zu machen. Sowas habe ich noch nie in freier Wildbahn gesehen – sehr eindrücklich! Später kamen wir auf einer Anhöhe an, wo man einen super Blick auf den Lake Louise hatte. Einfach ein wahnsinniges Panorama! Da es schon Nachmittag war, mussten wir langsam etwas Gas geben damit wir wieder zeitig auf unserem Campingplatz ankamen – wir mussten ja schliesslich alles wieder zurücklaufen. 
Wir liefen also am Lake Agnes vorbei, zurück zum Lake Louise und wieder runter zu unserem Campingplatz. Diese Strecke hat sich nun doch sehr gezogen – es waren immerhin ganze 28 km und insgesamt waren wir über 6h unterwegs. Da der Bow River gleich neben unserem Campingplatz ist, sind wir noch schnell kneippen gegangen – es war also seeeehr kalt 😉.
Übrigens, dieser Campingplatz befindet sich gleich neben dem Gleis der Trans Canada Züge. Da fahren immer wieder extrem lange Güterzüge vorbei die immer wieder Hupen – da brauchst du morgens also keinen Wecker zu stellen. Ich habe mir sogar die Mühe gemacht die Wagen des Güterzuges einmal zu zählen. Ich kam auf 5 Loks mit 185 Wagons (Irrtum vorbehalten 😉).
Weiterfahrt nach Jasper
Nach einem sehr schönen Tag in Lake Louise ging es nun am Dienstag weiter Richtung Jasper. Wir sind etwas früher aufgestanden als sonst da wir noch unser Black/Gray Water entleeren und das Frischwasser wieder auffüllen mussten. Da wir dies das erste Mal machten, rechneten wir etwas mehr Zeit ein. Wie sich aber herausstellte ist auch das keine grosse Sache und war schnell erledigt. Heute bin ich das erste Mal hinter dem Steuer. Am Anfang fühlte es sich an als ob ich einen Lastwagen fahren würde. Aber schon nach ein paar Kilometer fühlte ich mich sehr wohl mit dem Camper. Und weil einfach alles hier viel breiter und grösser ist, macht es gar keinen grossen Unterschied. Nun folgten wir also dem «Icefields Parkway 93» Richtung Jasper. 
Unterwegs machten wir immer wieder ein paar Stopps, um Fotos zu machen. Beim «Columbia Icefield Center», dies befindet sich etwa auf halber Strecke, machten wir einen etwas längeren Halt, da es dort viele grosse und eindrückliche Gletscher zu sehen gab. Natürlich war es auch hier sehr kalt. Wir hätten wohl etwas mehr warme Kleider mitnehmen sollen. 
Bei der Weiterfahrt nach Jasper hat uns das schöne Wetter leider schon wieder verlassen und es fing wieder etwas an zu regnen. In Jasper steuerten wir den «Whistlers Campground» an, dieser wurde erst diesen Sommer eröffnet. Leider waren alle Plätze mit Stromanschluss bereits besetzt und somit mussten wir einen ohne Anschluss nehmen. Dafür hatten wir eine Feuerstelle. Es ist aber recht schwierig einzuschätzen wie lange die Batterie hält. 
Bevor wir aber unser Camper auf dem Platz parkten, sind wir noch nach Jasper gefahren, um einkaufen zu gehen. Die Strassen hier sind zum Glück überall genug breit um auch mit dem Camper durchzukommen. Und Parkplätze hat es auch überall.
Als wir wieder zurück zum Campingplatz kamen, standen sehr viele Hirschkühe herum und haben da in Ruhe gegrast. Wir waren sehr überrascht das die einfach so auf dem Camping herumliefen. Auch als wir mit dem Camper vorbeigefahren sind, haben sie uns kaum beachtet. Die Hirsche hier sind viel grösser als wir sie von uns zu Hause gewohnt sind. Anscheinend sind sie hier normale Bewohner des Campingplatzes. Da schauen wir wohl besser zweimal hin bevor wir aus unserem Camper ausstiegen.

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